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22. Apr 2022 | Wald

Prämie für Nachhaltigkeit

Wälder des Forstreviers Waldalgesheim erhalten 120 Euro pro Hektar

Von Simone Naujack    

Aus einem Fichtenstock wächst diese junge Eiche. Foto: Simone Naujack / VRM Lokal

Bereits seit 1999 sind die Wälder der drei Gemeinden des Forstreviers Waldalgesheim, Münster-Sarmsheim, Weiler und Waldalgesheim, FSC-zertifiziert. Erstmals macht sich nun das Gütesiegel nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell bezahlt. Der FSC (Forest Stuwardship Council) wurde 1993 als Ergebnis der Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Heute ist er in 80 Ländern vertreten. Nach und nach wurden und werden in zertifizierten Wäldern die weltweit gültigen FSC-Standards umgesetzt und von externen Beobachtern in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Ohne Einsatz von Chemie

So wird zum Beispiel eine natürliche Verjüngung des Waldes durch angepasste Wildbestände gefordert, auf Chemieeinsatz verzichtet und die Holzernte ausschließlich von Fachleuten durchgeführt. Fünf Prozent der Fläche bleiben unbewirtschaftet und können sich ungestört entwickeln. Zum Schutz der Lebensräume verbleibt sogenanntes Waldrestholz (beispielsweise Kronenholz) und Biotop- und Totholz solange im Wald, bis es zu Humus geworden ist.

Die „Nachhaltigkeitsprämie Wald“, in Höhe von 120 Euro je Hektar FSC-zertifiziertem Wald, würdigt nun erstmals die Ökosystemleitung des Waldes als Kohlendioxidspeicher und Luftsäuberer. Sie ermöglicht den Gemeinden weiterhin ein Denken weg von der reinen Holzproduktion hin zur Walderhaltung.

Nachhaltige Forstwirtschaft gebraucht

So wird das für Mensch, Tier und Pflanze lebenswichtigen Ökosystems Wald geschützt. Waldalgesheim kann mit rund 100 000 Euro planen, Münster-Sarmsheim mit circa 12 000 Euro und Weiler mit circa 7 000 Euro. Das Geld wird für die nachhaltige Forstwirtschaft im klimawandelgestressten Wald dringend gebraucht. Verbraucher, die Produkte mit FSC-Label kaufen, leisten einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder.

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