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Ochsenfest in Wetzlar

Mittelhessens größtes Volksfest steht in den Startlöchern 

von Redaktion

Kreistierschau in Wetzlar vom 7. bis 11. Juli. Foto: fotoak80/Stock.Adobe 

Mitte des 19. Jahrhunderts war in Wetzlar ziemlich „tote Hose“. Goethe und das gesamte Reichskammergericht hatten sich vom Acker gemacht und die Industrialisierung kam erst später mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie so richtig in Fahrt. Während in der benachbarten Universitätsstadt Gießen Justus Liebig unter anderem den Mineraldünger erfand, beschäftigte man sich rund um Wetzlar vorwiegend damit, diesen auf die Felder zu bringen 

An einem Sommerwochenende im Jahr 1852 zog es jedoch auch die Studenten aus Gießen, die Kurgäste aus Braunfels und die Bergleute aus Dillenburg nach Wetzlar. Der örtliche Landwirtschaftliche Verein lud zu seiner ersten Tierschau ein. Da gab es nicht nur allerlei Nutzvieh zu bewundern, sondern auch reichlichöffentliche Lustbarkeitenzu erleben. Und das seitdem regelmäßig alle drei Jahre. 

Vom 7. bis 11. Juli findet die 66. Auflage der zwischenzeitlich zum Ochsenfest aufgepimpten Kreistierschau auf dem Festplatz Finsterloh am Ortseingang aus Rechtenbach kommend statt 

Ein Highlight ist auch nach über 150 Jahren noch immer die eigentliche Tierschau. Am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr präsentieren sich die Prachtexemplare aus heimischen Ställen dem Publikum. Chef im Ring ist Festbulle „Junior“ aus Vollnkirchen. Mittelhessens größtes Volksfest beginnt jedoch schon am Donnerstag. Um 10 Uhr eröffnet Regierungspräsident und Schirmherr Dr. Christoph Ulrich die landwirtschaftliche Ausstellung, die Verbrauchermesse und das Handkäszelt.  

Chef im Ring ist Festbulle „Junior“ aus Vollnkirchen 

Das erste Fassbier gibt es dann ab 12.30 Uhr im Festzelt und im Biergarten. Hier werden neben Kaltgetränken im Halbliter- und Literformat auch bayerische Spezialitäten wie Ochs am Spieß und musikalische Leckerbissen serviert. Letztere bereiten am Eröffnungstag die Münchholzhäuser Blaskapelle und die Fetzentaler zu. Am Freitag spielen dann die Trenkwalder, am Samstag die Biebertaler und die unter anderem vom Pohlheimer Wiesnfest bekannten Blechblos‘n, am Sonntag die Münchholzhäuser Blaskapelle sowie Frank Mignon und Anita Vidovic und am Montag nochmals die Musiker aus Münchholzhausen. Vor dem finalen Feuerwerk am Montagabend sorgt der Limburger HR-Moderator Peter Lack mit Songs aus den Achtzigern und Neunzigern noch mal für tierisch gute Stimmung im Finsterloh. 

Adrenalinhaltige Glücksmomente verspricht der Rummelplatz. Rund um das 38 Meter hohe Riesenrad formieren sich unter anderem der obligatorische Autoscooter, eine Überschlagschaukel, ein Riesenkettenflieger, Kinderkarussells sowie Los- und Schießbuden. Also alles wie gehabt? Nicht ganz: Diesmal ist der Eintritt nur am Familiensonntag frei. Ansonsten führt ein für alle Tage gültiges und drei Euro teures Bändchen ins Vergnügen. Apropos Kosten: Der Preis für die Maß Bier springt in diesem Jahr erstmals über die Zehn-Euro-Marke. Der Krug kostet 10,50 Euro und damit einen Euro mehr als beim Ochsenfest 2017. Im Vergleich zum Oktoberfest in München ist das aber immer noch günstig. Dort werden rund 13 Euro für den XXL-Humpen aufgerufen. Weitere Infos zum Ochsenfest gibt es hier.  

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