VRM Wochenblätter
Gänseruf zur Fastnachtszeit
Neue Online-Serie: Närrische Infos rund um die 5. Jahreszeit – diesmal aus Dieburg
von Redaktion

Zur Fastnacht heißt es „Dibborsch Äla“. Schuld daran sind Gänse, für die eben das „Äla“ eine wahrhaft nahrhafte Bedeutung hat. Foto: axepe/stock.adobe
Was haben Gänse mit Fastnacht, Fasnet, Fasching, Karneval (oder welcher Begrifflichkeit man sich regionsbetreffend zugehörig fühlt) zu tun? Sehen wir einmal davon ab, dass jene Vögel sich durchaus als witzige Verkleidung in der närrischen Zeit eignen, begründen sie laut verschiedener Experten in Dieburg maßgeblich den karnevalistischen Ruf, der in der fünften Jahreszeit durch die Straßen schallt. Mit einem allseits bekannten „Helau“ muss man in und um „Dibborsch“ niemandem kommen. Ersteres gehört zugegebenermaßen neben dem insbesondere in der Karnevalshochburg Köln dahingeschmetterten „Alaaf“ zu den bekannteren Narrenrufen. Aber wie trostlos wäre jene Zeit, wenn sie auch hier keinen Raum für lustig ausgelassene Individualität bietet? In Dieburg gibt man sich als wahrer Fastnachter über das klangvolle „Äla“ zu erkennen und beruft sich dabei auf ein altes ureigenes Fastnachtslied, wie es auf der Homepage vom Karnevalverein Dieburg heißt.
Einst gehörten bekanntermaßen Federtiere wie Gänse zur „Grundausstattung“ von Bauern und Privathaushalten. Eben jene Gänse wurden mit dem Ruf „Äla, Äla, Äla“ zu ihrer Fütterung herbeigerufen. Und dieses Lockrufs als Teil fastnachtlicher Liedzeilen – „Die Äla un die Gänserscher, die häwwe lange Schwänzerscher“ – erinnerte man sich und erhob ihn zum akustisch verbalen Signal der hiesigen Fastnacht.
Es ist nicht die einzige Erklärung für den Fastnachtsruf in Dieburg. Manche Sprachwissenschaftler vermuten, dass ähnlich wie „Helau“ und „Alaaf“ das Wort „Äla“ auf das französische „Allez“, gerne über setzt mit Komm schon, vorwärts oder lass uns gehen zurückgeht. Wobei die „gänserische“ Begründung für den Ursprung wohlweislich reizvoller erscheint.
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