VRM Wochenblätter

Kunst der jüngeren Altsteinzeit  

Ausstellung im sam: „Urformen – Figürliche Eiszeitkunst Europas“  

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Wildpferd (hier Original und Nachschnitzung) aus Mammutelfenbein, datiert auf 42.000 bis 32.000 Jahre vor heute, wurde in der Vogelherd-Höhle auf der Schwäbischen Alb gefunden. Foto: sam/Thomas Gelfort

Im „sam – Stadtmuseum am Markt“ ist von Mittwoch, 1. März, bis Sonntag, 11. Juni, die Ausstellung „Urformen – Figürliche Eiszeitkunst Europas“ zu sehen. In der Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung aus Ulm stehen 23 ausgewählte Kunstwerke der jüngeren Altsteinzeit (42.000 bis 11.700 vor heute) aus ganz Europa im Fokus.
Sie stellen die ältesten bekannten Kunstwerke der Menschheit dar und erstaunen angesichts ihrer filigranen Arbeit und modernen Ästhetik.
Wiedergegeben wird die eiszeitliche Tierwelt, die den frühen Menschen umgab: Mammut, Wildpferd, Hirsch und Bison. Als Material wurde neben weichen Gesteinen wie Speckstein, Kalkstein oder Schiefer vor allem Elfenbein aus Mammut-Stoßzähnen verwendet. Viele dieser Figuren sind nur unvollständig erhalten geblieben.

Ziel der Wanderausstellung ist es, den ursprünglichen und vollständigen Zustand der Objekte zu vermitteln sowie die künstlerische Entwicklung darzustellen. Dafür wurden die Figuren in filigraner Handarbeit von professionellen Schnitzmeisterinnen und Schnitzmeistern aus den originalen Materialien nachgeschnitzt und in ihren Formen ergänzt. Damit erhalten die Besuchenden erstmals einen Eindruck der eiszeitlichen Kunst, wie sie vorknapp 40.000 Jahren wirkte.

Zusätzlich erläutert die Ausstellung die Bedeutung der als UNESCO-Welterbe eingetragenen altsteinzeitlichen Höhlen von der Schwäbischen Alb, aus denen die weltweit ältesten Zeugnisse figürlicher Kunst stammen.
Thematisch ergänzt wird die Ausstellung mit ausgewählten Originalfunden aus den bedeutenden eiszeitlichen Höhlen bei Runkel-Steeden (Kreis Limburg‐Weilburg), die sich in der Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA) der Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden befinden. Sie gehören nicht nur zu den ältesten menschlichen Artefakten in der SNA, sondern auch zu den ältesten „Kunstwerken“ Hessens.
Für die Archäologie der Altsteinzeit stellt der Fundplatz von Steeden darüber hinaus eine wichtige Referenz zur Schwäbischen Alb dar.

Zusätzlich lieferten die aus Wiesbaden geleiteten Ausgrabungen im 19. Jahrhundert wichtige Impulse für die Erforschung des urgeschichtlichen Menschen. Im Rahmen der Sonderausstellung wird ein abwechslungsreiches museumpädagogisches Begleitprogramm für Kinder und Schulklassen angeboten. Vorträge und eine kostenlose Begleitbroschüre geben die Möglichkeit, das Thema zu vertiefen. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten sind auf der Homepage des sam zu finden. Die Sonderausstellung und die Begleitbroschüre sind in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch zugänglich. Die Begleitbroschüre ist kostenfrei im sam – Stadtmuseum am Markt erhältlich. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Stadtmuseums Wiesbaden.

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