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Weltflucht und Moderne  

Museum Wiesbaden präsentiert Werke von Oskar Zwintscher  

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Oskar Zwintscher: „Jugend“. Foto: Privatsammlung Dresden c/o Galerie Gebr. Lehmann

Oskar Zwintscher zählt zu den großen künstlerischen Wiederentdeckungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und des Museums Wiesbaden. Eine groß angelegte Ausstellung im Museum Wiesbaden holt das facettenreiche Werk des Künstlers nach 114 Jahren nach Wiesbaden zurück. „Weltflucht und Moderne“, noch zu sehen bis 23. Juli, verortet den Porträtkünstler, der bereits zu Lebzeiten Ausstellungserfolge in Wiesbaden feierte, in der Kunst des Jugendstils und des Symbolismus. Fast 60 Gemälde, darunter Porträts von prominenten Mitgliedern der Gesellschaft der Jahrhundertwende oder Zwintschers Muse und Ehefrau Adele ziehen die Blicke ihrer Betrachter in ihren Bann.

Die Schau spannt mit ikonischen Porträts, brillanten Zeichnungen und Karikaturen, Beispielen angewandter Kunst bis hin zu idyllischen Landschaften den Bogen von Zwintschers künstlerischen Anfängen bis hin zu seinem Spätwerk. Oskar Zwintscher (1870, Leipzig bis 1916, Loschwitz) studierte Kunstgewerbe in Leipzig und Malerei an der Kunstakademie in Dresden. Einen Namen machte er sich als Porträtmaler, Werbegrafiker und Karikaturist für Zeitschriften wie „Meggendorfers humoristische Blätter“ oder „PAN“. 1898 zeichnete die Schokoladenfabrik Stollwerck Zwintscher für die Gestaltung berühmter Sammelbilder aus. Wiesbaden zählte schon 1899 zu den Stationen seiner Ausstellungstournee.
Zwintscher stand der Reformbewegung nahe und pflegte Kontakt zu den Künstlervereinigungen der Jahrhundertwende unter anderem der Künstlerkolonie in Worpswede, der Berliner Bohème oder der Münchner Secession. 1904 erhielt der Maler eine Professur an der Dresdener Kunstakademie, während renommierte Museen seine Kunst erwarben. 1909 wurden seine Arbeiten bereits zum zweiten Mal im Wiesbadener Rathaus ausgestellt. 

In diesem Jahr kaufte das Museum Wiesbaden ein Porträt des Schauspielers Ferdinand Gregori an. Heute befinden sich drei seiner Gemälde und eine Papierarbeit in der musealen Sammlung. Zwintscher verstarb bereits 1916 und das Ausstellungsprojekt Weltflucht und Moderne ist das Ergebnis jüngster Forschungsprojekte in Dresden. Die Ausstellung wird umrahmt von einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm.
Eine kostenfreie Media Tour in der
MuWi-App begleitet die Schau. Weitere Infos hierzu finden Sie unter museum-wiesbaden.de.

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