VRM Wochenblätter

Facettenreiche Festivalwoche  

23. goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films beginnt am Mittwoch  

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Läuft als Eröffnungsfilm im Caligari: „Aurora`s Sunrise“ von Regisseurin Inna Sahakyan. Foto: goEast/Aurora`s Sunrise, Inna Sahakyan

Vom Mittwoch, 26. April, bis Dienstag, 2. Mai, findet das vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltete goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden und der umliegenden Region statt. Ein Teil des Programms wird in Zusammenarbeit mit dem VoD-Anbieter Filmwerte auch online zur Verfügung stehen. Die 23. Ausgabe von goEast eröffnet mit dem Film „Aurora`s Sunrise“ im Caligari. Die Spurensuche von Regisseurin Inna Sahakyan führt in die 1910er-Jahre zurück, als der Genozid an dem armenischen Volk verübt wurde. Die junge Armenierin Arshaluys Mardigian überlebte den Völkermord und schaffte die Überfahrt in die USA, wo sie ihre Autobiografie veröffentlichte. Das Buch wurde 1919 in Hollywood aufgegriffen, und unter dem Titel „Auction of Souls“ verfilmt. Der Stummfilm erzählt den Überlebenskampf Arshaluys Mardigians und sie selbst spielt die Hauptrolle. Inna Sahakyan kombiniert dieses Archivmaterial mit Animationen, rekonstruiert die Geschichte und gedenkt den grauenhaften Ereignissen des Genozids am armenischen Volk, ein nach wie vor relevantes Thema.

Das Herzstück des Festivals, der Wettbewerb, umfasst ein großes Programm und bietet die Chance, Höhepunkte des aktuellen mittel- und osteuropäischen Films näher kennenzulernen. Eine fünfköpfige internationale Jury vergibt drei Preise im Wert von insgesamt 21.500 Euro und die Jury der Fipresci vergibt zwei Preise der Internationalen Filmkritik. Besonders begehrt ist die mit 10.000 Euro dotierte „Goldene Lilie“ als Hauptpreis des Wettbewerbs von goEast. Die Landeshauptstadt Wiesbaden vergibt den Preis für die Beste Regie, der mit 7.500 Euro dotiert ist.

Nachdem bereits der Eröffnungsfilm ein Frauenschicksal von Frauenhand zeichnet, geht der Wettbewerb mit „Not A Thing“ unter der Regie von Fanni Szilágyi los. Abseits des Wettbewerbfiebers bietet das Bioskop ein weitgefächertes Spektrum aktueller mittel- und osteuropäischer Filmproduktionen in all ihrer künstlerischen wie inhaltlichen Breite – von diversen Genrefilmen bis hin zu experimentellen Werken. Aber auch für Kurzfilmliebhaber gibt es ein wildes Programm auf der großen Leinwand zu sehen: die Anarcho Shorts. „Live, laugh, love” lautet das diesjährige Motto. Aktivismus, Schifffahrt und Partys: Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ist ein neues Nationalbewusstsein und ein dekolonialer Diskurs unter den indigenen Völkern und ethnischen Minderheiten entstanden, die unter der Russischen Föderation leben. Damit verbunden sind neue Protestbewegungen gegen den Krieg und gegen systematischen Rassismus. Darüber wird im goEast-Panel mit Alexandra Garmazhapova, Sprecherin der Free Buryatia Foundation und der Autorin und Aktivistin der Bewegung Asians of Russia und Free Tuva Movement Dankhaiaa Khovalyg aus der sibirischen Tuva-Republik diskutiert.

Am Tag der Arbeit hat goEast ein traditionelles Rhein-Kreuzfahrtschiff gemietet und lädt zu einer Schifffahrt mit Festivalgästen ein. Nachgefeiert werden müssen diverse Partys, die im Laufe der letzten dreieinhalb, von Corona geprägten Jahre ausgefallen sind. Partystart ist mit dem goEast-Partykeller und DJ Janeck am 28. April um 23 Uhr in der neuen Location im Alten Gericht. Estonian Funk Embassy lässt am Samstag, 29. April, um 22.30 Uhr das Kulturzentrum Schlachthof beben. Anknüpfend an das ungarisch-estnische Space-Age-Animationsfilmprogramm sind der „Ambassador of Funk“ aka Henrik Ehte und sein Kollege Ingvar „IndoKassuk nach Wiesbaden entsandt, um das Publikum mit Funk-, Soul-, Disco- und Jazz-Aufnahmen estnischer Künstlerinnen und Künstler aus den 70er und 80er Jahren in Trance zu versetzen. Die Abschlussparty am 2. Mai steigt um 23 Uhr im Alten Gericht mit einer bunten Mischung aus Gypsy, Klezmer-Melodien und modernen Elektro-Rhythmen.

Mehr Informationen gibt es unter www.filmfestival-goeast.de

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