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Kurbad Alzey  

Schwefel-Quellen dienten der Heilung

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

In einem zugeschütteten römischen Brunnen gefundene Terra-Sigillata-Scherben haben sich unter dem Einfluss von schwefelhaltigem Wasser gelb verfärbt. Foto: Museum Alzey

Alzey ein Kurort? In römischer Zeit sehr wohl. Zum florierenden Kurbetrieb gehörten nicht nur Quellen und Brunnen mit schwefelhaltigem Heilwasser, Kuranlagen und medizinisches Personal. Es gab auch einen Tempelbezirk, wo man sich des Beistands von Heil- und Quellgottheiten versichern konnte. 

Dem Martius Senopatius Novellus scheint Apollo Grannus besonders geholfen zu haben. Wohl aus Dankbarkeit stiftete er ihm deshalb einen mächtigen Tempel. Hilfe gewährte aber auch die Heilgöttin Sirona, die in den keltisch geprägten Provinzen als Kultbegleiterin von Apollo Grannus in Erscheinung tritt. Beiden hatten die Alzeyer aus Dank ebenso Weihesteine gestiftet wie für Juno und die aus dem englischen Bath bekannte Dea Sulis, für die Nymphen und Apollo Demioncus. Auf schwefelhaltige Quellen weisen zudem in einem Brunnen gefundene, vom Schwefel gelblich verfärbte Terra-Sigillata-Scherben hin. 

Aber nicht nur die zahlreichen Scherben sowie Heilund Quellgottheiten sprechen für die Existenz eines Kurbetriebs in Alzey. Auch wassertechnische Untersuchungen und nicht zuletzt archäologische Funde legen diese Vermutung nahe. Allerdings geht man, wie Christiane Charissé im Heimatjahrbuch 2010 darlegt, eher nicht von einer sprudelnden oberirdischen Quelle, sondern vielmehr von einem römischen Brunnenhaus aus, in dem eine unterirdisch gelegene Quelle gefasst war.

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