VRM Wochenblätter
Jede Menge los in den alten Gemäuern
Weilburg bittet zum Gartenfest, in Merenberg gibt´s Techno und Headbanger pilgern nach Greifenstein
von Redaktion
Foto: dhaval – stock.adobe.com
Alte Gemäuer haben schon was. Vor allem dann, wenn sie groß sind und einst von Königen, Grafen und Burgfräuleins bewohnt wurden. Das wissen auch die Eventmanager. So finden immer mehr Veranstaltungen nicht in Stadthallen und auf Festplätzen, sondern in alten Burgen und Schlössern statt – auch in Mittelhessen. In den nächsten Wochen ist hier reichlich Gelegenheit, feiernd in die Vergangenheit einzutauchen.
Gartenfest im Weilburger Schlossgarten
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Tänzchen und einem Tässchen Kaffee. Und zwar genau dort, wo Graf Johann Ernst von Nassau-Weilburg um 1700 mit seiner Maria Polyxenia durch die Blumenbeete lustwandelte: im Weilburger Schlossgarten. Die staatlichen Schlösser und Gärten Hessen laden für das Wochenende am 8. und 9. Juli zum kleinen fürstlichen Gartenfest ein.
Am Samstag und Sonntag darf man jeweils ab 14, 16 und 18 Uhr mit kostümierten Darstellern einen barocken Gesellschaftstanz wagen. Außerdem gibt es Führungen durch die Botanik. Wer sich einen Teil davon mit nach Hause nehmen möchte: Die Schlossgärtnerei verkauft Stauden und Kräuter. Der Eintritt ist frei.
Überwiegend niedrigadelige Burgmannen herrschten hingegen auf der bereits 1646 zerstörten Burg Merenberg – Luftlinie rund fünf Kilometer von Weilburg entfernt. Während bei Burgherr Schütz von Holzhausen und seinesgleichen etwa Lieder von Walther von der Vogelweide und Motetten von Giovanni Gabrieli auf der Playlist standen, beschallen am Samstag, dem 8. Juli, „Technokraten“ wie DJane Thunderpussy, Colin Peters, Babor und Dave H die Ruine. Der von „M Db Dabitch“ organisierte „Tanz auf der Burg“ beginnt um 15 Uhr. Schluss ist eine Stunde vor Mitternacht. Nähere Infos gibt es auf Facebook.
Auf Burg Greifenstein geht es an die Bausubstanz
So richtig an die Bausubstanz geht es am Freitag, dem 14. Juli, auf Burg Greifenstein. Um 16 Uhr startet das alljährliche Celtic-Rock-Open-Air. Für knapp 40 Euro Eintritt gibt es fünf Konzerte der harten Art. Auf der Bühne stehen die Schwermetaller „Finsterforst“ aus dem Schwarzwald, die Folk-Metal-Band „Triddana“ aus Argentinien, die Mittelalterrocker von „Haggefugg“ aus Köln, die Deutsch-Rock-Band „Dornenkönig“ aus der Nähe von Heilbronn und die Trash-Metaller von „Act of Creation“ um Frontfrau Jess aus Haiger.
Nähere Informationen und Tickets gibt es unter www.celticrock.org.
Wer es nicht ganz so laut mag, kann – sofern die Headbanger die Basaltsteine der Burgruine stehen gelassen haben – am selben Wochenende (14. bis 16. Juli) am selben Ort das Mittelalterspectaculum besuchen. Das beginnt am Freitag um 15 Uhr im unteren Burghof und dehnt sich am Samstag und Sonntag jeweils ab 11 Uhr über das gesamte Burggelände aus. An 50 Ständen gibt es unter anderem Gewänder, Rüstungen, Lederwaren und Trommeln zu kaufen. Deftiges, Süßes, Alkoholisches und Nichtalkoholisches kommt in den Tavernen auf die Tische. Sogar ein Badehaus gibt es. Für Zerstreuung sorgen Musiker, Gaukler und Kampfkünstler. Ebenfalls unters Volk mischen sich ein Falkner, ein Geschichtenerzähler und eine Hexe. Einen Einblick in den mittelalterlichen Alltag gewähren die Lagergruppen, die ihre Zelte auf den Wiesen rund um die Burg aufschlagen. Das Wochenendticket für den Trip ins Mittelalter kostet acht Euro. Alle Infos gibt es auf www.burg-greifenstein.net.
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