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Untergrund und Urzeit

Gruseln im Oppenheimer Kellerlabyrinth und Staunen im Paläontologischen Museum Nierstein

von Redaktion

Damit man sich in der „Stadt unter der Stadt“ nicht verläuft, geht es nur mit einer Führung in Oppenheims Untergrund. Foto: Rheinhessen Touristik GmbH

Ein Ausflugsziel, das wetterunabhängig besucht werden kann, ist das Oppenheimer Kellerlabyrinth, auch als Stadt unter der Stadt oder Oppenheimer Untergrund bekannt. Egal ob es draußen gerade in Strömen regnet oder die Sonne unerbittlich vom Himmel brennt, dort herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad.

Gruselfaktor im Untergrund 

Das knapp 40 Kilometer lange System von Kellern, Gängen und Treppen ist zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert entstanden. Es wurde als unterirdische Lagermöglichkeit für Kaufleute geschaffen, um oberirdisch keinen Platz einzubüßen. Heute führen zwei Rundwege durch die Kelleranlagen, die man nur mit einer Führung besichtigen kann (www.stadt-oppenheim.de/buchen). Ein Helm schützt vor Kopfverletzungen an niedrigen Decken. Auch der Gruselfaktor im dunklen Untergrund kommt nicht zu kurz: Mäuse und Ratten wurden zwar noch nicht gesichtet, Spinnen allerdings schon.

Und wenn man aus den Kellern wieder nach oben kommt, sind sowohl die imposante Katharinenkirche als auch die Burgruine Landskron nur einen Spaziergang weit entfernt.
Die angrenzende Nachbarstadt Nierstein definiert sich als Weinbaugemeinde („Riesling-City“). In der Nähe des Marktplatzes befinden sich tatsächlich zahlreiche Straußwirtschaften, die zum Einkehren nach einer Rad- oder Wandertour rund um den Wartturm oder durch die berühmten Weinlagen am Roten Hang einladen.

„Urzeit-Rekorde“

Sonntags von 11 bis 16 Uhr öffnet zudem das Paläontologische Museum auf dem Marktplatz seine Türen. Dort werden Fossilien aus der Urzeit präsentiert, die der inzwischen verstorbene Sammler Arnulf Stapf und sein Sohn Harald auf Exkursionen in ganz Europa gefunden haben. Mehrere Hundert Fundstücke sind nach Erdzeitalter sortiert, darunter einige „Urzeit-Rekorde“, wie der weltweit kleinste Saurier-Fund, eine nur sechs Millimeter große Larve eines Branchiosauriers (Ur-Lurch), die weltweit ältesten Käferfunde, die ältesten Insektenspuren Europas und die älteste fossile Eintagsfliege Mitteleuropas. Und seit Anfang des Jahres ist auch ein knapp 25 Zentimeter großes Urpferdchen aus der Grube Messel zu sehen, bei dem es sich vielleicht sogar um das weltweit kleinste Urpferd handelt.

Erinnerungsstück aus der Grabbelkiste

Die enorme Formen- und Artenvielfalt und die Qualität dieser Originale bringt Besucher immer wieder zum Staunen. Kinder dürfen sich aus der „Grabbelkiste“ ein Erinnerungsstück mitnehmen, etwa einen 30 Millionen Jahre alten Haifischzahn aus dem Mainzer Becken. Und wer möchte, kann direkt mit Fossiliensammlern in Kontakt zu treten. Denn mindestens ein Sammler steht gewöhnlich während der Öffnungszeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

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