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Ja, was denn nun?  

Der Inhalt einer Amphore aus dem 4. Jahrhundert gibt Rätsel auf

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Bier, Honig oder Öl? Der Inhalt dieser römischen Amphore gibt bis heute Rätsel auf. Foto: Museum Alzey

Im Jahre 1911 wurde bei Ausgrabungen auf dem Gebiet des früheren Kastells, im Keller eines mutmaßlich beim Germaneneinfall 352 zerstörten Gebäudes, ein sogenannter Dolium, ein bauchiges römischen Vorratsgefäß, gefunden. Das besondere daran, in dem noch verschlossenen Gefäß fanden sich Reste des ursprünglichen Inhalts.  

Und bei dessen erster Analyse knapp 20 Jahre später, könnten bei den Bierbrauern in Alzey möglicherweise die Sektkorken geknallt haben: Denn seitens der Archäologen stand fest, dass es sich wohl um Biermaische handeln dürfte und mit dem in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts datierten Fund somit um das älteste Bier Europas.  

Doch auf den Rausch folgte 1963 der unvermeidliche Kater: Denn ausgerechnet eine Wissenschaftlerin, die das Bier sozusagen im Namen trägt, Dr. Maria Hopf, wiegte ob der Zusammensetzung des Dolium-Inhalts bedenklich ihr Haupt und kam nach mikroskopischen und chemischen Analysen zum ernüchternden Schluss, dass es sich bei der fraglichen Substanz wohl um Honig handeln könnte.  Immerhin gut 50 Jahre währte darob die Freude der Imker, bis, ja, bis 2014 Dr. Lucia Wick von der Universität Basel zwei weitere Proben zur Begutachtung erhielt und nach deren Analyse zu dem Schluss kam, dass es sich bei fraglichem Inhalt weder um Biermaische noch um Honig handeln könnte.

Bestenfalls – aber hier wollte sich die Wissenschaftlerin nicht festlegen – könnte es sich möglicherweise um Öl oder Fett handeln. Aber zu hundert Prozent sicher waren sie und ihre zurate gezogenen Kolleginnen und Kollegen sich nicht. Da müsse noch mehr analysiert werden.  Vielleicht handelt es sich also um Kochzutaten oder Brennmaterial für Lampen. Es dürfte wohl noch einige Zeit dauern, bis hier jemandem das endgültige Licht der Erkenntnis leuchtet.

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