VRM Wochenblätter
„Eingeschlossene Gesellschaft“
Kino-Komödie am 16. Februar als Kammerstück im Theater Rüsselsheim auf der Bühne
von Redaktion

Vater Manfred Prohaska kümmert sich um die Abi-Zulassung seines Sohnes. Foto: Theater Rüsselsheim/Hermann Posch
Nach der Verfilmung des tiefschwarzen Hörspiels „Eingeschlossene Gesellschaft“ von Bestsellerautor Jan Weiler durch Sönke Wortmann ist am Freitag, 16. Februar, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), die Geschichte als Bühnenstück live im Theater Rüsselsheim zu erleben.
Temporeicher Wortwitz
Die brüllend komische Gesellschaftssatire entführt das Publikum in das Lehrerzimmer eines städtischen Gymnasiums und hält es – wie der ausrastende Vater die sechsköpfige Pädagogen-Schar mit einer Faustfeuerwaffe – in Atem und bringt es mit temporeichem Wortwitz zum Lachen. Nur ein Punkt fehlt Fabian Prohaska für die Zulassung zum Abitur, weil sein Lateinlehrer Herr Engelhardt, ein Pädagoge alter Schule, die um zwei Minuten verspätete Abgabe von Fabians Hausarbeit aus Prinzip nicht akzeptieren wollte. Fabians Vater Manfred Prohaska kann es nicht fassen und beschließt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
An einem Freitagnachmittag stürmt er das Lehrerzimmer von Fabians Schule, um den Lateinlehrer zur Rede zu stellen. Doch mit Pauker Klaus Engelhardt sind noch weitere Kollegen anwesend, die sich aufgrund des bevorstehenden Wochenendes jedoch nur wenig für das Anliegen des aufgebrachten Vaters interessieren – bis Manfred Prohaska rot sieht und eine Pistole zieht. Es folgt ein höchst unterhaltsames Kammerspiel erster Güte.
Emotion, Sarkasmus und Handgreiflichkeit
Vater Prohaska gibt den arroganten Paukern genau eine Stunde für eine spontane Noten-Konferenz, deren Ergebnis für ihn bereits feststeht: Fabian soll diesen Punkt erhalten und damit auch die Zulassung zum Abitur. Allerdings verhalten sich seine „Geiseln“ längst nicht so, wie von ihm erwartet, sondern diskutieren Fragen wie wer sich wann morgens auf den falschen Parkplatz gestellt hat oder ob der etwas zu saloppe Sport-Kollege tatsächlich Schülerinnen schwängert und wessen Unterrichtsmethoden man eh schon immer schrecklich fand … Zwischen Filterkaffee und unkorrigierten Hausarbeiten wird mit viel Emotion und Sarkasmus alte Schmutzwäsche gewaschen bis hin zur einen oder anderen kleinen Handgreiflichkeit.
Gesellschaftsbild im Kleinen
Jan Weiler hat diese Geschichte 2017 als Hörspiel für den WDR geschrieben und selbst die Rolle des Vaters gesprochen. Das Reizvolle an diesem Plot, sagt Weiler, sei die Tatsache, dass sich die Handlung auf einen Raum beschränkt und deshalb ein Gesellschaftsbild im Kleinen entsteht. Das macht diesen Stoff so ideal für die Theaterbühne. Auf die Frage, welche der Figuren er am liebsten mag, sagt er im Interview: „Ich mag sie alle. Und sie haben alle recht. Sie haben alle eine Position, die man irgendwie verstehen kann“. Das macht es nicht einfacher, ist aber wie im richtigen Leben. Ganz nebenbei zeigt uns der Autor auch ein Stück gelebte Bildungsmisere auf sehr lustige Weise.
Im Sommer 2021 verfilmte Sönke Wortmann das Hörspiel von Jan Weiler mit Starbesetzung, darunter Anke Engelke, Nilam Farooq, Justus von Dohnányi, Florian David Fitz, Thorsten Merten, Thomas Loibl und anderen. Der Film kam im April 2022 in die Kinos.
Tickets sind online und in den Servicestellen von Kultur123 Stadt Rüsselsheim erhältlich.
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