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Noch nie gezeigte Urpferdfossilien

Sonderausstellung rund um die Ikonen der Evolutionsforschung im Museum Grube Messel 

von Redaktion

PogoFestival. VolovaElena.StockAdobe

Blick in die Urpferd-Sonderschau im Museum UNESCO-Welterbe Grube Messel.  Foto: Museum Grube Messel

Noch bis zum 12. Januar präsentiert das Museum am UNESCO Weltnaturerbe Grube Messel die Ausstellung „Die Kunst der EvolutionUrpferd Gestern . Heute . Morgen“. Die Schau beleuchtet anhand von Fossilfunden, Rekonstruktionen und künstlerischen Interpretationen alle Facetten der Urpferde, den bedeutenden Ikonen der Evolutionsforschung. Kaum größer als ein Terrier, stehen sie an der Basis des Stammbaumes der heutigen Pferde.

Eine Reise in die Vergangenheit

Das Museum präsentiert noch nie gezeigte Urpferdfossilien. Den Funden aus der Grube Messel werden erstmals Urpferde aus dem Eckfelder Maar in der Eifel und dem Geiseltal bei Halle an der Saale, zwei Fossilfundstellen gleichen Alters, gegenübergestellt. Versprochen wirdeine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Pferde“. Die Schau ist eine Kooperation mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt.  Wie sahen die Urpferde aus? Was weiß man gesichert über sie und was bleibt Interpretation?

Einzelne Zähne der Tiere wurden schon 1910 in den Ölschieferschichten der Fossillagerstätte Grube Messel gefunden. Seitdem wurden viele weitere Funde zu Tage getragen, darunter 70 Skelette mit spektakulären Erhaltungszuständen. Höhepunkt ist ein vollständiges Skelett einer Stute mit Embryo im Bauch, das Forschende des Landesmuseum Darmstadt im Sommer 2023 entdeckten und in Rekordzeit präparierten.

Ikonen der Evolutionsforschung

Deutschland ist Urpferdland – nirgends auf der Welt wurden mehr Fossilien eozäner Urpferde gefunden und noch nie wurden mehr Fossilien von Urpferden zusammen ausgestellt, wie jetzt im Messeler Museum. Veränderungen im Körperbau über nahezu 50 Millionen Jahre führten von den kleinen Waldbewohnern hin zu den heute auf einem Zehennagel durch Graslandschaften laufenden Pferden. „Die Evolution keiner anderen Säugetiergruppe ist so vollständig mit Fossilien belegt, wie die der Urpferde. Nicht zuletzt deshalb sind sie seit einem Jahrhundert die Ikonen der Evolutionsforschung“, erklärt Dr. Lukardis Wencker, eine der Kuratoren der Ausstellung.

Experimentellen Kurzdokumentation

„Die Funde aus Messel können uns dabei helfen, zu verstehen wie Tiere und Pflanzen mit hohen Temperaturen und einem hohen CO2-Gehalt zurechtgekommen sind“, erklärt Professor Torsten Wappler, Abteilungsleiter der Naturgeschichte im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Auskunft zur Ökologie dieser Tiere geben Traubenkerne und Blattreste im Magen von Skeletten. Die ursprüngliche Körpergestalt und die Bewegungsabläufe wurden in einer Zusammenarbeit zwischen Professor Martin S. Fischer (Uni Jena) und den Hamburger Illustratoren Amir Andikfar und Jonas Lauströer rekonstruiert und animiert. Aber (wie) geht es weiter? In welche Richtung könnten sich die Pferde entwickeln? Die Künstlerin Elisa Jule Braun wagt das Gedankenexperiment und präsentiert in der experimentellen Kurzdokumentation „Hippospirulina Libica“ ihr Zukunftspferd.

Eintritt

Die Ausstellung Museum am UNESCO Weltnaturerbe Grube Messel, Roßdörfer Straße 108, ist bis Sonntag, 12. Januar, zu sehen, geöffnet ist Mittwoch bis Sonntag (ausgenommen Silvester und Neujahrstag) von 10 bis 17 Uhr. Eintritt: 10/erm. 8 Euro; Kinder bis sieben Jahre zahlen keinen Eintritt.   

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