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27.09.21 | Zukunft

Nachhaltigkeitspreis für das Bienenautomaten-Projekt

Großer Erfolg für Erfinder Sebastian Everding aus Dortmund / Neben dem Standort in Weilmünster gibt es bundesweit mehr als 150 weitere Exemplare

von Redaktion

Nabu-Vorsitzender Christoph Gath am Bienenautomat in Audenschmiede. Foto: Nabu

Hier sind einige Bienenautomaten, in einer Fotocollage zusammengestellt, zu sehen. Fotos: Sebastian Everding

Das in der Region unter anderem in Weilmünster, Pfaffenwiesbach und Oberursel vertretene Bienenautomaten-Projekt mit Sebastian Everding als dessen Erfinder an der Spitze ist mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden.

In der Weilmünsterer Siedlung Audenschmiede hat Christoph Gath, Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Essershausen, das Projekt, das zur Rettung der Bienen beiträgt, umgesetzt. Dort hängt an einer Wand ein alter Kaugummiautomat, der Kapseln mit Blühpflanzensamen spendet, die den Bienen als Futtergrundlage dienen können.

Christoph Gath hört im Radio von der Idee

Im Radio hatte Christoph Gath von der Idee des Dortmunders Sebastian Everding gehört, die so gut bei vielen Naturschützern ankam, dass es inzwischen bundesweit mehr als 150 Standorte mit den Automaten gibt. 50 neue wurden vor Kurzem ausgeliefert und werden bald aufgehängt. Der Nachhaltigkeitspreis gehe an dieses Projekt, teilte die Jury Sebastian Everding mit, da das Projekt einen besonders großen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region und darüber hinaus leiste.

„Ich habe mich riesig über die Auszeichnung gefreut, die ich auch stellvertretend für alle Standorte von Bienenautomaten und allen Menschen, die sich aktiv in dieses Projekt eingebracht haben, annehmen möchte“, so der Erfinder.

Jeder Automat stelle ein upgecyceltes Unikat dar. Die Automaten werden dabei von Schulen, Vereinen, Städten, Gemeinden und vielen engagierten Privatpersonen betrieben. Im Herbst 2019 startete das Projekt mit dem ersten umgebauten Kaugummiautomaten an einer Hauswand in Dortmund-Hombruch.

In Audenschmiede ist es ebenfalls ein ausgedienter Kaugummiautomat, dessen Inhalt den Bienen hilft. Die Anschaffungskosten für den nur auf den ersten Blick unscheinbaren, gelben Kasten hätten etwa 400 Euro betragen, erläuterte Christoph Gath. Zur Befüllung mit insgesamt 200 Kapseln seien weitere 100 Euro angefallen. Für 50 Cent könne dort jeder eine Kapsel mit Saatgut ziehen und so zur Rettung der Bienen beigetragen. Eine Kapsel beinhaltet die Saatmischung „Lass deine Stadt aufblühen!“ – eine mehrjährige, artenreiche Blühmischung für Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge.

Insgesamt 349 Projekte werden eingereicht

Ein Konzept, das nun die Jury überzeugt hat: Der Wettbewerb „Projekt Nachhaltigkeit“ fördert seit vielen Jahren Unternehmen, Initiativen und Projekte, die sich mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen befassen. Im Jahr 2021 wurden 349 Projekte eingereicht und erstmals auch ein Fotowettbewerb ausgeschrieben. Die meisten Initiativen bewarben sich zum Thema „Energiewende & Klimaschutz“, gefolgt von den Themen „Menschliches Wohlbefinden & Soziale Gerechtigkeit“, „Kreislaufwirtschaft“ sowie „Nachhaltiges Bauen & Verkehrswende“.

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