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Fast vergessene Obstsorten

Christian Klug erhält in Langen auf Streuobstwiesen viele alte Obstsorten am Leben

von Redaktion

Streuobstwiesen sind seit langer Zeit charakteristisch für das Erscheinungsbild der hiesigen Region. Doch die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft, auf der hochstämmige Bäume „verstreut“ in der Landschaft stehen – daher der Name – und die als „Hot Spot der Artenvielfalt“ gilt (es wurden auf diesen Arealen mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen) ist bedroht. Vielerorts wurden Streuobstwiesen in Bauland umgewandelt, Eigentümer der Flächen verzichteten auf Neupflanzungen, weshalb zahlreiche Bestände überaltert sind, und zu schlechter Letzt macht natürlich auch den Obstbäumen der Klimawandel mächtig zu schaffen.
Aus all diesen Gründen ist es natürlich umso wichtiger, die noch bestehenden Streuobstwiesen zu hegen und zu pflegen sowie mit Neuanpflanzungen zu ergänzen. So wie es Christian Klug schon seit geraumer Zeit praktiziert. Dem Eigentümer des Langener Wingerthofs liegt der Erhalt des Obstbaum-Gürtels rund um die Sterzbachstadt sehr am Herzen, weshalb er in den vergangenen Jahren mehr als 200 Apfel- und Birnen-Hochstämme – davon 55 in der Pflanzsaison 2020/2021 – auf eigenen sowie von ihm bewirtschafteten städtischen Flächen angepflanzt hat. Die hölzernen Gesellen haben jeweils einen Stammumfang von mindestens sechs bis acht Zentimetern und einen Kronenansatz bei 165 Zentimetern.
Mit dem Anpflanzen allein ist es allerdings nicht getan. Der Wingerthof-Boss, der jährlich rund 20 Tonnen Äpfel und Birnen erntet und diese ab September nicht nur direkt an seinem Hof, sondern auch an Selbstbedienungsständen verkaufen will, kümmert sich selbstverständlich auch um die weitere Pflege und das Gießen, denn die jungen Bäume sollen groß und stark werden sowie reichlich Ertrag bringen.

Arche Noah für alte Obstsorten

Christian Klugs beispielhaftes Engagement für den Erhalt der auch als „Arche Noah für alte Obstsorten“ geltenden Streuobstwiesen ist mittlerweile nicht zuletzt Langens Bürgermeister Jan Werner bekannt geworden. „Unsere Stadt gehört zu den bedeutendsten Streuobst-Standorten im Kreis Offenbach, von daher haben wir auch eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieses Kulturgutes“, sagte der Rathaus-Chef bei einem Ortstermin mit Klug.
Die Stadt selbst pflegt aus diesem Grund schon seit vielen Jahren über 15 Hektar Streuobstwiesen rund um Langen und produziert aus den Erträgen die mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannte lokale Marke „Siebenschläfer“. Deren Produktpalette reicht von Ebbelwoi über Cidre bis hin zu Apfelwein-Pralinen und Gelee – und mit deren Erwerb kann man die Pflege der lokalen Streuobstwiesen unterstützen.
Weitere Infos erteilen Christian Klug sowie die städtische Umweltberatung unter Telefon (06103) 203-391 oder auch per E-Mail.

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