VRM Wochenblätter
Das Staatstheater wird gefeiert
Darmstädter Festtage rund um das goldene Gebäudejubiläum
von Redaktion

Als „ambitioniertester Theaterbau der Bundesrepublik“ galt vor 50 Jahren der Neubau des Hessischen Staatstheaters Darmstadt. Foto: Lottermann and Fuentes
Das Gebäude des Staatstheaters Darmstadt wird 50 Jahre alt. Am 2. Oktober 1972 hat der Architekt Rolf Prange die Schlüssel zum Theaterbau der Stadt um den damaligen Oberbürgermeister Heinz-Wilfried Sabais und den Bürger*innen feierlich übergeben.
Am 6. Oktober vor 50 Jahren folgte mit Beethovens „Fidelio“ die Eröffnungspremiere im bis dato ambitioniertesten Theaterneubau der Bundesrepublik.
Anlässlich des goldenen Jubiläums ihres Domizils lädt die Staatstheaterfamilie vom 1. bis 9. Oktober zu einem Veranstaltungsreigen ein, voller mannigfaltiger Aktivitäten rund um die Architektur des Hauses, seine Bestimmung als Theater und mit Einblicken in das Arbeitsleben der Menschen, die hier gewirkt haben und vor allem wirken – auf und hinter den insgesamt drei Bühnen des Gebäudejubilars.
Musical-Soundcheck live
Auftakt voller Schau- und Erlebniswerte für Alt und Jung ist am Sonntag, 2. Oktober, ab 11 Uhr ein „Tag der offenen Tür“, mit Blicken hinter die Kulissen, in die Werkstätten und Gewerke sowie Begegnungen mit den Menschen, die vor und hinter den Kulissen für das Staatstheater und sein Publikum arbeiten, inklusive Einblicken in Probenprozesse und Vorstellungsvorbereitungen. So lassen sich etwa Bühnenaufbau und Soundcheck für das Musical „Saturday Night Fever“ mit Alexander Klaws in der Hauptrolle beobachten. Hinzu kommen Aktionen, Lesungen, Konzerte und Auftritte an zahlreichen Orten des Hauses und natürlich ein gutes gastronomisches Angebot. Der Eintritt ist frei.
Beim „Kaminabend: Schönes bleibt“ am Mittwoch, 5. Oktober, 20 Uhr, im Foyer des Großen Hauses erinnern sich ehemalige Mitarbeitende und Gäste aus Kultur und Gesellschaft an die vergangenen 50 Staatstheaterjahre – an Skandale, Feiern, persönliche Höhepunkte – und erörtern im Gespräch, was sich so alles in den vergangenen 50 Jahren verändert hat. Der Eintritt ist frei.
Am Donnerstag, 6. Oktober, ab 19 Uhr gehört das Große Haus der „Jubiläumsgala: 50 Jahre Staatstheater Darmstadt“, einem Festakt voller Erinnerungen an 50 Jahre Theatergeschichte mit künstlerischen Beiträgen aller Sparten des Hauses, einem Rückblick auf große Theatermomente und wiederum auf die Menschen auf und hinter den Bühnen, mit Festreden, Videobeiträgen und viel großartiger Musik des Staatsorchesters Darmstadt unter der Leitung von Jan Croonenbroeck. Der Eintritt kostet 9 Euro.
Das Foyer ist für alle da
Vom 4. bis 7. Oktober, jeweils ab 10 Uhr, ist während der Festtage das gesamte Vorderhaus im Sinne eines „foyer public“ für die Bevölkerung der Stadt für eine allgemeine Nutzung zugänglich: etwa um sich hier mit Freunden treffen. Für weitere Aktivitäten und für jedes Alter ist ausreichend Platz: Von der Spielecke bis zum Café. Vom Coworking-Space oder Loungebereich, über Büchertische und Yoga-Kurse bis hin zu Konzerten – hier haben Darmstädter*innen etwas vorbereitet, das Theater bietet den Raum.
Die Festtage bieten zudem drei Premieren: Am Samstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr, erlebt in den Kammerspielen das Stück „Drei Kameradinnen“ nach dem Roman von Shida Bazyar seine Uraufführung. Es zeigt drei junge „Migrantinnen“ in ihrem Umgang mit dem, was ihnen aus der „Mehrheitsgesellschaft“ so alles begegnet (ab 14 Jahre). Ebenfalls eine Uraufführung ist am Montag, 3. Oktober, 19.30 Uhr, im Großen Haus, das Tanzprojekt „Entre deux“ von Nadia Beugré, ein körpersprachlicher Abend über Liebe, Sexualität, Begehren, Macht zwischen zwei Menschen mit Musik aus Mozarts Oper „Don Giovanni“ (ab 16 Jahre).
Die Neuinszenierung genau dieser „Oper aller Opern“ um den zum Untergang bestimmten Libertin steht den Darmstädter*innen und der Region als dritte Festtagspremiere am Sonntag, 9. Oktober, 18 Uhr, ins Große Haus.
Überblick / Karten
Weitere Informationen über die Feierlichkeiten im Staatstheater und Karten gibt es auf der Website.
Lesen Sie diesen Artikel auch in unserer Online-Ausgabe vom Südhessen Wochenblatt.
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