Mainzer Wochenblatt
Was es jetzt im Wald zu entdecken gibt
Der Verein Waldschutzorganisation PEFC gibt zwölf Tipps für den Frühlingsspaziergang
von Redaktion
Viele unserer Wälder sind wahre Schatztruhen der Natur. Das wird uns zu keiner Jahreszeit bewusster als im Frühling. Jetzt nehmen wir den Wald mit allen Sinnen wahr: Wir sehen, spüren und riechen die Natur und wünschen uns, dass dieser einzigartige Lebensraum erhalten bleibt. Genau dieses Ziel verfolgt der Verein Waldschutzorganisation PEFC Deutschland.
Tipps für den Frühlingsspaziergang. Foto: Anton Atanasov
Seit 20 Jahren stellt die PEFC strenge Regeln auf, wie die Menschen zum Erhalt des Waldes aktiv beitragen können – insbesondere durch eine besonders schonende Bewirtschaftung. Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer der Waldschutzorganisation PEFC, erklärt: „Holz zu ernten, um daraus Möbel und andere faszinierende Dinge zu fertigen, ist unproblematisch, wenn dies nicht zulasten der Tier- und Pflanzenwelt geht. Dazu bedarf es eines ausgeklügelten Regelwerks, das von Unabhängigen kontrolliert wird. Zwei Drittel der deutschen Waldfläche werden bereits nach PEFC-Standards bewirtschaftet. In diesen Wäldern kann sich die Natur frei entfalten – trotz Bewirtschaftung oder Sport- und Freizeitaktivitäten der Menschen.“
Zum Tag des Waldes weist PEFC auf einige Naturereignisse und -schönheiten hin, auf die es sich beim Frühjahrsspaziergang im Wald zu achten lohnt:
- Wer seinen Spaziergang außerhalb des Waldes beginnt, kann auf den Baum des Jahres, die Flatterulme, den Vogel des Jahres, die Feldlerche, und auf das Wildtier des Jahres, das Reh, treffen.
- Was brummt denn da? Steigen die Temperaturen, gehören Hummeln zu den ersten Luftakrobaten an Waldrändern und Lichtungen. Den Winter haben sie im Boden in bis zu 30 Zentimetern Tiefe verbracht. Auch (Wild-)Bienen suchen jetzt an Weiden und Haselsträuchern Pollen.
- Wenn sich im Wald ein blauer Teppich ausbreitet, verdanken wir das den Leberblümchen. Sie verzaubern die Wälder seit Millionen Jahren – sie sind acht Mal älter als die Menschheit.
- Viele Wildkräuter kann man essen, darunter Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn und Wiesenschaumkraut. Für die eigene Mahlzeit darf man sie (mit wenigen Ausnahmen) auch pflücken. Aber Vorsicht: Hier sind wegen der Verwechslungs- und Vergiftungsgefahr gute Kenntnisse erforderlich.
- Überall im Wald keimen jetzt Samen auf – oftmals weit entfernt von den Bäumen, von denen sie im Herbst gefallen sind. Seine natürliche Verjüngung verdankt der Wald unter anderem dem Eichhörnchen und anderen Vorratssammlern, die nicht alle Winterreserven wiedergefunden haben.
- Als erster Laubbaum zeigt hierzulande die Birke ihr Frühlingskleid. Sie ist auch bei der Wiederbewaldung von Brachflächen die Erste und bereitet anderen Baumarten den Weg.
- Bis zu einer Million weiße Blüten könnte man, wenn man die Muße hätte, an Vogelkirschen im Wald zählen. Sie ziehen viele Insekten an, darunter die Maikäfer.
- Die Lärche ist nun wieder „komplett“ – als einziger heimischer Nadelbaum hatte sie im Winter ihre Nadeln abgeworfen.
- Wenn es im Frühlingswald fiept, flitzen Mäuse durchs Unterholz. Oder doch nicht? Waldspitzmäuse sind gar keine echten Mäuse. Wie Maulwurf und Igel gehören sie zur Ordnung der Insektenfresser.
- Meist unauffällig bauen mehr als 100 Brutvogelarten ihre Nester und Höhlen in den Bäumen. Manche aber machen dabei zumindest akustisch auf sich aufmerksam, allen voran Bunt- und Schwarzspecht. Sie lieben abgestorbene Bäume, die von Käfern und Maden besiedelt werden. In PEFC-Wäldern ist solches „Biotopholz“ fester Bestandteil des Ökosystems.
- Manche Insekten allerdings stellen sowohl den Wald als auch die Spaziergänger vor Probleme. Eine besondere Gefahr geht mancherorts von Eichen- und Kiefernprozessionsspinnern aus. Eine einzige gefräßige Raupe besitzt bis zu 600 000 Gifthaare mit Widerhaken, die sie „abfeuern„ kann. Von Gespinstnestern daher lieber fernbleiben!
- In einem nachhaltig bewirtschafteten Wald gehören sie zum Erscheinungsbild: die Holzpolter. Klettern ist darauf untersagt. Stattdessen lassen sich in ihrem Schutze Erdkröten, Grasfrösche oder Blindschleichen beobachten.
Weitere Informationen unter:
Das geht uns alle an
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist das Thema Gesundheit in der Öffentlichkeit omnipräsent. Wie die Gesundheit der Wälder in Deutschland, Europa und der ganzen Welt mit der Gesundheit der Menschen zusammenhängt, ist weniger bekannt. Das will der Arbeitskreis Redaktion ändern. In Kooperation mit dem WWF wird eine gemeinsame Kampagne zum Thema Wald unter dem Dach der BVDA-Kampagne „Das geht uns alle an“ gestartet.
Lesen Sie mehr über das Thema Nachhaltigkeit & Natur
Folge 67 – Jahresrückblick 2024
Moderator Florian Stenner blickt auf das vergangene Jahr zurück
2024 waren wieder faszinierende Gäste aus allen Ecken der Region bei Florian Stenner im VRM-Podcast „Daheim in Rheinhessen“ zu Gast. Von Sportlern über Unternehmen bis hin zu Ehrenämtlern. Moderator Florian Stenner lässt in einem kurzen und knackigen Rückblick die Themen Revue passieren, denen sich die Wochenblatt-Redaktion 2024 im Podcast „Daheim in Rheinhessen“ gewidmet hat.
Folge 66 – Mehr als nur Sport
Was Eishockey-Profi Marco Nowak außerhalb des Stadions macht
Eishockey-Profi in der Bundesliga ist eigentlich ein Vollzeitjob. Dennoch ist Marco Nowak auch abseits des Eises mit Projekten unterwegs. Wie seine Sportlerkarriere begann, was er sonst so alles macht und welchen Bezug er zu Rheinhessen hat, das verrät Marco Nowak im Gespräch mit Moderator Florian Stenner.
Bill Laurance am Jazz-Piano in Darmstadt
Die Centralstation ist am Sonntag, 19. Januar, erneut Schauplatz eines Höhepunktes des „dazz – Jazz Winter Darmstadt“. Dann gastiert der fünffach Grammy-prämierte Pianist und Komponist Bill Laurance mit einem Solo-Konzert im City-Carree.