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Geflügelter Götterbote  

Statue des römischen Gottes Merkur

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Die Alzeyer Merkurstatuette könnte in einem häuslichen Heiligtum gestanden haben. Foto: Museum Alzey

Schon die Römer waren nicht dagegen gefeit: Wenn man in ein fremdes Land kommt, so neigt man dazu, Gesehenes in die eigene Vorstellungs- beziehungsweise Symbolwelt zu übertragen und sich so zu erklären. Nicht anders ging es Julius Cäsar, der sich anschickte, ganz Gallien zu unterwerfen. Bei den Hauptgöttern der hier siedelnden Kelten vermerkte er: „Merkur verehren sie hier am meisten“. 

Doch hier irrte der große Stratege. Denn was er für den römischen Götterboten und Gott der Händler und Diebe hielt, war höchstwahrscheinlich der keltische Gott Esus oder Teutates.  

Im Museum Alzey findet sich eine besonders bemerkenswerte Merkurstatue, die den Gott mit seinen Attributen, den Flügelchen auf dem Kopf (manchmal auch in Form eines geflügelten Hutes) und Geldbeutel zeigt. Der geflügelte Heroldsstab, der wohl in der leeren linken Hand gehalten wurde, fehlt hier.  

Die Statue dürfte gegen Ende des zweiten oder zu Beginn des dritten Jahrhunderts in der Umgebung Alzeys entstanden sein, da sie in dieser Ausführung, in der sich der Gott auf seinen Heroldsstab stützt, fast nur in der Pfalz und Rheinhessen anzutreffen ist. Üblicherweise trägt er dieses Attribut geschultert oder in der Armbeuge. 

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