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SeltenesMammutwerk    

Marktkirchenkantor Thomas J. Frank führt Mahlers epochale 2. Sinfonie auf    

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Marktkirchenchor während eines Konzertes in der Marktkirche.
Foto: Frank/Marktkirche 

Zwei Orchester, zwei Chöre, eine Orgel und Solisten: Rund 250 Musikerinnen und Musiker werden am Samstag, 18. November die Wiesbadener Marktkirche füllen. Kantor Thomas J. Frank wird eine der größten Sinfonien der Musikgeschichte aufführen: Mahlers 2. Sinfonie.

„Riesiger organisatorischer Aufwand“

Das gewaltige Werk, wofür Frank extra fünf Glocken aus der Nähe von München nach Wiesbaden hat liefern lassen, wird im Volksmund auch Auferstehungssinfonie genannt.
Wie viele von Mahlers Werken kreist auch die Auferstehungssinfonie um Themen wie Trauer und Trost, Tod und Leben. 
Das aus fünf Sätzen bestehende Werk hat eine Aufführungsdauer von etwa 90 Minuten. Gespielt wird es selten, in Wiesbaden zuletzt vor zehn oder 15 Jahren, vermutet Frank. „Das ist schon ein Mammutwerk und ein riesiger organisatorischer Aufwand“, erzählt der Kirchenmusiker.  

Epochales Finale

Schon der als „Totenfeier“ überschriebene 1. Satz hat eine überwältigende klangliche Tiefe. Doch das Finale, so findet Frank, sei epochal, denn es vertont auf einzigartige Weise die Seelenreise in den Himmel und die Auferstehung mit einem riesigen Schlusschor, einem Fernorchester und eben echten Glocken. „Allein dafür lohnt es sich, in das Konzert zu gehen. Man spürt in der Musik förmlich, wenn das Jüngste Gericht durchs Orchester fegt und es dann doch die erlösende Auferstehung gibt“, so Frank.  

Rund 250 Musikerinnen und Musiker

Ein Teil des Orchesters steht dafür auf den Treppen der Marktkirche, ein zweiter Chor, der aus Sängerinnen und Sängern der Schiersteiner Kantorei und des Wiesbadener Stadtchors besteht, singt von der Empore. „Klanglich soll quasi ein Dialog mit dem Jenseits spürbar werden“, so Frank.  Um die mehr als 90 Musikerinnen und Musiker vor dem Altarraum unterzubringen, räumt Frank die ersten sieben Bankreihen in der Marktkirche weg. Für die Musiker des Fernorchesters muss Frank als Dirigent vor die Kirchentür per Video live zugeschaltet werden. Die Sinfonie verlangt eine Art Miterleben, findet Frank: „Für diese Aufführung ist die Marktkirche als Kirchenraum genau richtig. Ich bin überzeugt, dass das eine sehr besondere Erfahrung wird.“  

Konzertaufführung

Das Konzert „Ein Abend mit Mahler (2. Sinfonie)“ findet am Samstag, 18. November, 19 Uhr, in der Wiesbadener Marktkirche statt. Mitwirkende sind Betsy Horne (Sopran), Silvia Hauer (Alt), Chor der Marktkirche, Ostböhmische Staatsphilharmonie Hradec Králové, die Leitung hat Thomas J. Frank. Karten gibt es unter churchmusic.de oder bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen.  

Info 

Am Mittwoch, 8. November hält Kirchenmusiker Thomas J. Frank in der Villa Schnitzler um 19 Uhr einen Einführungsvortrag zum Mahler-Konzert. Anmeldung bei der VHS: www.vhs-wiesbaden.de 

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