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Auch 2024 den Überblick behalten

Ein Jahr mit vielen Jubiläen, Veranstaltungen und Herausforderungen geht an den Start

 

von Redaktion

Nochmal abrocken. Foto: Jehavo/AdobeStock

Stets ein Besuchermagnet: die Rheingauer Weinwoche in Wiesbaden.  Archivfoto: René Vigneron 

Das Jahr 2024 hat begonnen – was es an Neuem und Altgewohntem bringen wird und welche interessanten Jubiläen es bereithält, haben wir in den folgenden Zeilen zusammengefasst.  

#UseTheNews“

Vor 75 Jahren wurde die Pressefreiheit im Deutschen Grundgesetz verankert. Es ist aber gerade mal sieben Jahre her, dass der Begriff „FakeNews“ in den deutschen Rechtschreibduden aufgenommen worden ist, ein Begriff, der diese Pressefreiheit stets aufs Neue auf den Prüfstand stellt.
Jetzt haben zahlreiche Medienpartner 2024 als das „Jahr der Nachricht“ ausgerufen. Mit der Initiative „#UseTheNews“, bei der auch die VRM Projektpartner ist, wollen die Verantwortlichen ein Bewusstsein für den Wert von Qualitätsnachrichten schaffen.

Viele Jubiläen stehen an  

Ohnehin spielt die Zahl „75“ im Jahr 2024 eine dominante Rolle. Mit dem Grundgesetz haben die damals verantwortlichen Politiker vor 75 Jahren die Basis unserer Demokratie gelegt, die dem Nachkriegsdeutschland zu einer bis zum heutigen Tag unumstritten erfolgreichen Zukunft verhelfen sollte. Tatsächlich mussten aber noch 100 Jahre ins Land gehen, bis aus der aus der Revolution von 1848/49 hervorgegangenen Weimarer Verfassung die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland hervorgegangen ist.  

Auch die NATO und der im gleichen Jahr in London gegründete Europarat mit Sitz in Straßburg werden 75 Jahre alt; im Juni findet die zehnte Wahl zum Europäischen Parlament statt.  

Rheingau-Taunus-Region:

Verengt man den Blick von Europa auf unsere Region, finden sich sogar drei Jubiläen, die die Gründung bürgerlicher Gemeinschaften anzeigen und Anlass zu vielfältigen Feierlichkeiten geben. 750 Jahre feiert die Rheingaugemeinde Rauenthal. Der heute zu Eltville gehörende Stadtteil ist die höchstgelegene Weinbaugemeinde im Kreis und blickt auf eine entsprechend lange Weinbautradition zurück.
Als 1074 der Erzbischof von Mainz Siegfried I. den Benediktinern im Zuge der Errichtung des nordhessischen Klosters Hasungen einen frischbestellten Weinberg in Rüdesheim schenkte, ahnte niemand, dass sich aus dem „vineam novalem in Rothenesheim“ der weltbekannte Touristenmagnet Rüdesheim am Rhein entwickeln sollte. Die Rheingaugemeinde widmet den Großteil der Veranstaltungen von Stadt, Winzer und Vereinen der 950-jährigen Existenz. Begleitet wird das Jubiläum von besonderen Ausstellungen des Stadtarchivs und der Rüdesheimer Künstlerszene.  

Über 1 000 Jahre alt  

Hoch hergehen wird es auch im Idsteiner Land: Mit 1 250 Jahren zählt die Ortschaft Walsdorf zu den ältesten Ortsgemeinden des erweiterten Rheingau-Taunus-Kreises. Die erste urkundliche Erwähnung von Walsdorf ist prominent verbrieft. Laut Lorscher Codex schenkt im Jahr 774 ein gewisser Gerbold dem Kloster Lauresham (Lorsch) „in der Walhesdorpher Mark (…) 50 Tagewerke, eine Wiese und vier Leibeigene“. Das ganze Jahr über zelebriert die Gemeinde unter der Führung des in Idstein ansässigen Bürgervereins ihr historisches Wiegenfest mit einem attraktiven Programm aus Gedenkgottesdiensten, Führungen und Musikveranstaltungen, dessen Höhepunkt am letzten Augustwochenende ein mittelalterliches Spektakel bilden wird.  

Auch in Wiesbaden wird jubiliert. Die dort ansässige Filmökonomie blickt auf 75-jährige Bestehen: Zum einen kann das Areal „Unter den Eichen“ auf seine seit 1949 bestehende Tradition als Film- und Medienstandort verweisen und zum anderen wurde im gleichen Jahr die ebenfalls in der Landeshauptstadt beheimatete Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ins Leben gerufen.  Ebenso ein Dreivierteljahrhundert her: der erste Fastnachtsumzug nach dem Krieg, die Wiedereinweihung der Marktkirche nach ihrem Wiederaufbau und der erste Sommerschlussverkauf in Wiesbaden. Ganze 175 Jahre alt wird die Bonifatiuskirche.  

Feste laden zum Feiern ein  

Auch in diesem Jahr müssen die Freunde von Sekt, Wein und Genuss natürlich nicht auf ihre gewohnten Events verzichten. Ob Sektfest in Eltville, Weinfest in Idstein, Weinwoche in Wiesbaden oder die Schlemmerwochen im Rheingau – gewohnt reichhaltig ist das Angebot der regionalen Gaumenfreuden .  Gespannt warten die Weinfreunde auf eine Fortsetzung des neuen Veranstaltungsformats „Fête Terroir“. Mit über 50 Rheingau-Winzern, Street Food und ausgewählten Themenverkostungen ging im Frühjahr des ausklingenden Jahres die Premiere im Biebricher Schloss an den Start. Zur Faschingszeit können sich die Freunde der ausgelassenen Jahreszeit in Geisenheim auf besondere „Kamelle“ freuen. Zwei in der Rheingauer Domstadt ansässigen Carnevalsvereine feiern mit 111 (Johannnisberger Carneval Verein) und 66 Lenzen (Geisenheimer Karneval Club) echt „närrische“ Jahrestage.  

Wein + Kultur

Getreu dem Motto „Unterhaltung aus der Region für die Region“ präsentiert auch die Rheingauer Weinbühne im Brentanohaus Winkel wieder ein unterhaltsames wie spannendes Ganzjahresprogramm. Die Wein+Kultur-Reihe „Das Blut tropft – der Wein fließt“ öffnet im Herbst zum zehnten Mal in den Kellern Rheingauer Winzer die Buchdeckel zu spannenden Lesungen Rheingauer Krimiautoren. Inwieweit sich diese literarische Bühne von Franz Kafka hat inspirieren lassen, bleibt fraglich. Im Juni dieses Jahres jährt sich jedenfalls der 100. Todestag des jungen Schriftstellers, der aufgrund seiner parabelhaft angelegten Werke stets Anlass zu spekulativen Deutungen gegeben hat, die der Struktur heutiger Kriminalromane nicht unähnlich ist.  

Fußball-EM in Deutschland  

2024 ist auch Fußballkrimi-Jahr. Dass die Deutsche Elf in diesem Jahr zu alten Tugenden zurückfinden wird, bleibt zu hoffen. Bekanntlich ist Deutschland Gastgeber der diesjährigen, der 17. Fußball-Europa-Meisterschaft. Vier Gruppenspiele und ein Achtel-Finalspiel finden im Deutsche Bank Park-Stadion in Frankfurt statt. Rhein-Main ist damit gewichtiger Teil des europäischen Fußballparketts. Auf nationaler Ebene kämpft Mainz 05 vehement gegen den Abstieg, während der Zweitligist Wehen Wiesbaden noch mit Ambitionen um den Aufstieg in die Premierliga spielt.   

Der Planet Erde dreht sich auch 2024 unaufhaltsam weiter. Mit allen Konflikten, Katastrophen und vermeintlichen Nachrichten darüber. So kann das „Jahr der Nachricht“ zur Chance werden. Soll es den Menschen mehr Sicherheit im Umgang mit Falschinformationen geben und gleichzeitig die im Grundgesetz verbriefte Meinungs- und Pressefreiheit stärken.  

Vielleicht wird manches dadurch hoffnungsfroher. Und wenn am Ende vieles nicht mehr so düster dasteht, haben wir alle gewonnen.  

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